„Die sechste Auflage des Herborner Sparkassen-Sportfestes wird seine Vorgänger in den Schatten stellen.“ Grund: Das Event, das am 10. Mai ausgetragen wird und von der Stadtmarketing GmbH in Zusammenarbeit mit dem TV Herborn organisiert wird, lockt die besten deutschen Weitspringer der Junioren- und Aktivenklassen ins Herborner Rehbergstadion.
Ziel der Weitspringer aus den U18, U20 und U23-Klassen ist es – ebenso wie das der Männer und Frauen – bereits zur Beginn der Weltmeisterschaftssaison die jeweiligen Normen für internationale Meisterschaften zu erzielen. Herborn scheint dabei ein gutes Pflaster, denn 2018 stellten zahlreiche Sportler ihre Jahresbestleistungen exakt im Rehbergstadion auf. Die Anlage ist also für große Weiten durchaus geeignet. Grund genug für den Deutschen Leichtathletikverband, seinen Kaderathleten einen Start in Mittelhessen wärmstens ans Herz zu legen.
Der große Traum von Meeting-Direktor Artur Schmidt ist es, einen Sprung jenseits der Achtmeter-Marke kommentieren zu dürfen. Das wäre nicht nur Stadionrekord, sondern auch ein internationales Ausrufezeichen. Das Teilnehmerfeld beim 6. Herborner Sparkassensportfest deutet daraufhin, dass man im Mittelpunkt des deutschen Weitsprunggeschehens stehen wird. Aktuell sind 21 Weitspringer mit einer Bestleistung jenseits der sieben Meter in den Wettkampflisten geführt. Mit weiteren Zahlen lässt sich das Außergewöhnliche dieses Wettbewerbs darstellen: Zwölf Athleten standen in der deutschen Bestenliste 2018 unter den zwanzig besten Weitspringern und sieben erreichten im Vorjahr den Endkampf bei Deutschen Meisterschaften.
Mit 8,01 m führt Itua Enahoro (LAV Bayer Uerdingen-Dormagen) die Liste der vorgemeldeten Leistungen an. Enahoro, auch ein 8048-Punkte-Zehnkämpfer, stand 2018 auf Platz 4 der deutschen Bestenliste im Weitsprung. Florian Oswald (7,85 m, TSG Weinheim), Gianluca Puglisi (7,82 m, LG Eintracht Frankfurt), Deutscher U23-Meister 2018, und Marcel Kirstges (7,82 m, LG Bayer Leverkusen) sind die Nächstbesten in der Meldeliste.
Wie in den Vorjahren ist die LG Kindelsberg Kreuztal wieder mit leistungsstarken Athleten vertreten, darunter der Rehberg-Stadionrekordhalter mit 7,64 m, Sascha Menn. Als Trainer und Begleiter der Athleten der ART Düsseldorf ist der Deutsche Dreisprungrekordhalter seit 1991, Ralf Jaros, angekündigt. Der Nachwuchskader des Deutschen Leichtathletikverbandes (DLV) unter der Trainerin Elke Bartschat (Münster) eröffnet in Herborn die Freiluftsaison. Gemeldet wurden u. a. die ersten drei der Deutschen Jugendmeisterschaft 2018, Luca Herden (LG Brillux Münster, 7,61), Ole Gramann (derzeit ohne Verein, 7,56 m) und Yannik Wolf (LG Stadtwerke München, 7,53 m). Zweiter der Deutschen U18-Meisterschaft 2018 war Karl Boateng (Hamburger SV, 7,25 m).
Mit überlegenen 6,68 m führt Julia Gerter (LG Eintracht Frankfurt) das Feld der neun gemeldeten Sechsmeterspringerinnen an. Die frühere 400-m-Läuferin des LAZ Gießen sprang im Vorjahr unverhofft in die deutsche Spitze und belegte den fünften Platz in der Jahresbestenliste. Ihr folgt mit 6,24 m die Hessische U18-Hallenmeisterin 2019, Saskia Lindner (LG Eintracht Frankfurt). Als schnellste 100-m-Sprinter sind Luis Vieweg (10,61 Sek.) und Gassimou Kake (10,67 Sek.) von der LG Kindelsberg Kreuztal vorgemeldet. Vieweg lief im Vorjahr in der deutschen U20-Spitze.
Mit Alexander Bub (ehem. Driedorf, jetzt TSG Weinheim) und Richard Kick (LG Stadtwerke München) werden zudem ehemalige Athleten aus der deutschen Spitze im Rehbergstadion erwartet. Insgesamt werden in drei Weitsprungwettkämpfen, die um 16.30 Uhr starten, 45 Top- Weitspringer starten. Zu erwarten ist, dass bis zum Meldeschluss am 6. Mai noch weitere Athleten nachziehen werden. Allerdings: „Wir haben ein Luxusproblem, denn wir können nur noch Männer, die weiter als 8 m springen und Frauen mit 6,70 m und mehr aufnehmen“, so Artur Schmidt.
Vielleicht geben auch die Aushängeschilder der deutschen Leichtathletik im Weitsprung, Europameisterin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) sowie Vize-Europameister Fabian Heinle (VfB Stuttgart) ihr Saisondebüt in Herborn.
Doch nicht nur die Springer, auch die Sprinter (100 und 200 m) sowie die Mittelstreckler (800 m) sind an diesem Abend dabei. Auf dem Programm steht auch der „Fliegende Herborner“, bei dem Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 2010 und jünger über 30 m starten. Der Spitzensport zum Nulltarif ist zum einen einer ganzen Reihe von Sponsoren zu verdanken, zum anderen aber auch dem „Herzblut“, mit dem Artur Schmidt und Josef Heisinger, gemeinsam mit dem TV Herborn und dem Stadtmarketing Herborn, dieses leichtathletische Highlight vorbereiten, das die Stadt mittelfristig sportlich über die Landesgrenzen hinaus bekannt machen dürfte.
Und wer weiß – vielleicht sehen die Zuschauer auf dem Rehberg Olympiastarter oder gar -sieger der Spiele von Tokio (2020) oder Paris (2024)… Weitere Infos unter www.tvherborn.de, bzw. tel. unter der 02772-3762